Vitiligo / Weissfleckenkrankheit

Was ist Vitiligo?

Vitiligo (Weißfleckenkrankheit) ist eine ungefährliche, nicht ansteckende Hauterkrankung. Sie beruht auf einer Pigmentstörung. Charakteristisch für die Erkrankung sind weiße Hautflecken entweder am ganzen Körpers oder begrenzt auf Gesicht, Hände, Füße Unterarme und Genitalbereich. Sie entstehen meist schubweise.
In der Schweiz leidet etwa 0.5 – 2 Prozent der Bevölkerung an der Vitiligo. Unterschiede zwischen Frauen und Männern sind dabei nicht zu beobachten. Auffallend ist, dass die Erkrankung überwiegend vor dem 20. Lebensjahr in Erscheinung tritt. Außerdem ist eine familiäre Häufung feststellbar: Bei 30 Prozent der Patienten leidet ein weiteres Familienmitglied an Vitiligo. Zudem entwickeln Vitiligo-Betroffene häufiger noch andere Autoimmunerkrankungen wie eine autoimmun bedingte Schilddrüsenentzündung (Hashimoto-Thyreoiditis), Neurodermitis oder Diabetes mellitus Typ 1.

 

Man unterscheidet zwei verschiedene Typen von Vitiligo. Die seltenere Typ 1 Vitiligo beginnt vor der Pubertät. Viele Betroffene leiden zusätzlich an Neurodermitis. Zudem haben die jungen Patienten meist viele Muttermale mit einem hellen Rand (Halo-Nävi) und stellenweise graue Haare. Die Typ 2 Vitiligo beginnt nach der Pubertät. Sie macht etwa 85 Prozent aller Fälle von Vitiligo aus. Wie genau und warum die Vitiligo entsteht, ist noch nicht abschließend geklärt. Die Theorie ist dass es sich um eine Autoimmunerkrankung handelt: Das Immunsystem geht aufgrund einer Fehlsteuerung gegen körpereigene Strukturen vor. Im Fall der Vitiligo handelt es sich dabei um die Pigmentzellen (Melanozyten) in der Haut. Die Melanozyten produzieren das Pigment Melanin und geben es an die umliegenden Hautzellen ab. Je mehr Melanin sich in der Haut befindet, desto dunkler ist sie. Durch die Zerstörung der Melanozyten bei Vitiligo-Patienten unterbleibt die Melanin-Bildung. So entstehen die typischen pigmentfreien weißen Hautflecken.
Als wichtigster Auslöser für akute Schübe gilt Stress: Sowohl physischer (wie ein Infekt) als auch psychischer Stress können das Entstehen weiterer weißer Flecken begünstigen. Auch Sonnenbrände und lokale Hautreizungen, wie sie etwa im Rahmen einer Schuppenflechte auftreten, können eine Vitiligo auslösen.

Vitiligo und hohe psychische Belastung

Menschen mit dieser Pigmentstörung haben oft Hemmungen, ihre Haut an Armen, Schultern und Beinen unbefangen zu zeigen. Gerade im Sommer wird das zum Problem, wenn die Temperaturen und die Mode kurze Kleidung verlangen. Außerdem sind die weißen Flecken im Sommer besonders gut sichtbar, da sie sich deutlich von den pigmentierten Hautstellen abheben. Durch das strapazierte Selbstbewusstsein sind langfristige psychische Probleme von Vitiligo-Patienten keine Seltenheit. Ängste, Depressionen und Probleme bei der Krankheitsverarbeitung sind häufige Diagnosen. Das Umfeld der Betroffenen, Eltern von betroffenen Kindern, Partner und Familie leiden natürlich zusätzlich mit, was die Situation zu Hause insgesamt erschweren und belasten kann.