Therpieoptionen

Therapieoptionen bei Urtikaria​
Hauptziel der allgemeinen Therapie ist die Erkennung und nachfolgende Meidung oder Beseitigung der auslösenden Ursache. Leider ist in den meisten Fällen, v.a. bei chronischen Verlaufsformen, die Ursache nicht auffindbar. Die Therapie ist deshalb vorwiegend auf den aktuellen Leidensdruck (hauptsächlich Juckreiz) ausgerichtet, ohne die auslösende Ursache zu therapieren.
Zum Ausschluss von Nahrungsmittelunverträglichkeiten stehen spezielle Diäten zur Verfügung. Die eine ist frei von den häufigsten allergieauslösenden Stoffen und besteht im Wesentlichen aus Kartoffeln (in allen Variationen), Reis und speziellen Brötchen sowie Tee und Mineralwasser (Urtikaria-Diät). Die andere Diät beinhaltet nur Tee, Mineralwasser und Traubenzucker (Nulldiät-Heilfasten). Sobald die Patienten unter der Diät für 48 Stunden erscheinungsfrei geworden sind, können Testungen mit Provokationsdiäten (damit meinen wir die Testung mit möglichen auslösenden Stoffen z.B. Konservierungs-, Farbstoffe) beginnen werden (unter strengen Sicherheitsvorkehrungen und stationär)

 

 

Die symptomatische Therapie sieht wie folgt aus:

  • Kühlende feuchte Umschläge im Gesicht, im Wechsel mit einer juckreizstillenden Lotion. Für den restlichen Körper ggf. Menthol oder Polidocanolhaltige Cremes.
  • Juckreizhemmende Gele in Form von Antihistaminika-haltigen Gelen (z.B. Fenistil) zeigen nur mäßigen Erfolg.
  • Falls dieses nicht ausreicht, kann man juckreizhemmende (meist Antihistaminika) Tabletten einnehmen. Bei den neuesten Präparaten (z.B. Fexofenadine, Desloratadine) entfällt die altbekannte Nebenwirkung der Müdigkeit.
  • Bei starkem Ausbruch der Urtikaria spritzt man den Personen ein juckreizstillendes (Antihistaminikum) Mittel zusammen mit kortisonhaltigen Lösungen in die Vene. Ist der akute Schub vorerst abgebremst, geht man wieder auf Tabletten über und versucht schrittweise die Dosis zu reduzieren. Bei Auftreten von Luftnot werden weitere Notfallmaßnahmen eingeleitet. 20-30% der Bevölkerung macht mindestens einmal im Leben eine akute Urtikaria, durch. Meist sind Allergiker und Kinder oder junge Erwachsene betroffen. Manche Personen benötigen ein Notfallset (Das Notfallset besteht aus einem oder zwei Adrenalin-Autoinjektoren, sowie einem Antihistaminikum und einem Kortikosonpräparat in Tabletten- oder Tropfenform und eventuell einem Asthma-Spray) für zu Hause, wenn sich die Urtikaria bei ihnen als sehr schweres Ereignis äußert.

 

 

Biologika
Behandlung der ersten Wahl bei chronischer spontaner Urtikaria stellen H1-blockierende Anti-histaminika der 2. Generation (nichtsedierend) dar. Bei unzureichendem Ansprechen auf Anti-histaminika in einfacher Dosierung wird empfohlen, die Dosis bis auf das Vierfache zu erhöhen (Behandlung der zweiten Wahl). Bei Patienten, die unzureichend auf hochdosierte Anti-histaminika ansprechen oder eine Unverträglichkeit zeigen, ist eine Behandlung der dritten Wahl erforderlich. Hierfür ist aufgrund der Datenlage primär Omalizumab geeignet. Omalizumab ist ein Wirsktoff aus der Gruppe der monoklonalen Antikörper. Die Wirkungen beruhen auf der selektiven Bindung an IgE-Antikörper. Das Arzneimittel wird alle 4 Wochen subkutan gespritzt und zeigt eine sehr gute Wirkung gegen chronisch spontane Urtikaria.